Der Heilige Namdev, auch Namdeo oder Namadeva (1270 -1350) (Marathi: संत नामदेव) oder Bhagat Namdeo (Gurmukhi: ਭਗਤ ਨਾਮਦੇਵ) war ein Dichter-Heiliger aus der Varkari Glaubensrichtung des Hinduismus. Er wird auch von der Glaubensgemeinschaft der Sikhs verehrt. Viele der spirituellen Botschaften Namdevs empfehlen das Leben eines Familienvaters und dass man durch eine Heirat und Kinder die letztendliche Befreiung (Mokscha) erreichen kann. Namdev aus Maharaschtra war ein Heiliger aus dem Indien des Mittelalters. Er war nicht etwa ein Diener Krishnas, sondern sein Gefährte. Namdev war die Amas (wörtlich: Schulter, sinngemäß: die rechte Hand) von Krishna.

Namdev war ein Zeitgenosse Jnanadevs, des berühmten Heiligen aus Maharashtra, und war 5 Jahre älter als dieser. Er wurde 1269 n. Chr. geboren. Er stammte aus einer Schneiderfamilie, die hingebungsvolle Anhänger von Vittala (Beiname Vishnus) von Pandharpur waren. Die ganze Familie befolgte die Wari von Pandharpur, d. h. sie gingen zweimal im Jahr im Juni/Juli auf Pilgerreise. Die Familie stammte aus einem Ort namens Narsibamani am Ufer des Krishna-Flusses in der Nähe von Karad im Distrikt Satara. Als ein großer Vittala Verehrer, der auch seinen materiellen Besitz vergrößern wollte, zog Namdevs Vater (Dama Setti) 2 Jahre vor der Geburt seines Sohnes nach Pandharpur.

Namdev war seit seiner frühesten Jugend wie Prahlad (ein Verehrer von Vishnu). Als er im Alter von 2 Jahren seine ersten Worte sprach, war das erste korrekt ausgesprochene Wort „Vittala“, und seit diesem Tag fuhr er fort, den heiligen Namen unentwegt zu wiederholen, und zwar ohne irgendeine Hilfe oder Unterweisung durch andere. Er hatte große Freude, wenn seine Mutter Guna Bai ihn mit in den Tempel von Vithoba nahm, um die Götter zu verehren. Der nächste Schritt kam im Alter von ungefähr sieben Jahren, als er ein Paar Zimbeln bastelte und seine Zeit mit tanzen und singen verbrachte und Bhajan. Darüber vernachlässigte er alles: essen und trinken, seinen Schulunterricht, ausruhen, schlafen usw. Seine Hingabe an Vithoba war so unschuldig und aufrichtig, so dass er ihn manchmal als seinen liebsten Bruder oder Spielgefährten behandelte.

Eines Tages, als Namdevs Mutter sehr beschäftigt war, bat sie ihn, den Teller mit den Opfergaben zu Vithoba zu tragen. Namdev nahm den Teller, trug ihn in den Tempel und stellte den Teller vor Vithoba hin mit der Bitte, das Opfer anzunehmen. Als er jedoch keinerlei Anzeichen erkennen konnte, dass sein Opfer von Vithoba angenommen wurde, weinte er so bitterlich, dass Vithoba sofort eine menschliche Gestalt annahm, und das Opfer dankbar annahm. Namdevs Mutter war überrascht, als ihr Sohn voller Freude mit dem leeren Teller zurückkam und ihr alles erzählte. Vithoba hatte das Opfer angenommen, indem er das Essbare auf dem Teller tatsächlich verspeiste. Am nächsten Tag begleitete sie Namdev, ohne dass er es allerdings wusste, um selbst die Wahrheit von Namdevs Schilderung zu überprüfen. Das gleiche passierte wieder und die Mutter hatte das Glück zu sehen, wie der Herr tatsächlich die Opfergabe annahm. Ihre Freude über und ihr Stolz auf Namdev waren grenzenlos. Sie war dem Herrn so dankbar, dass sie die Mutter eines solchen großartigen Verehrers sein durfte. (siehe dazu: https://wiki.yoga-vidya.de/Namdev.)
Rajendra Padture
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